Wirtschaftlichkeit einer Sanierung

Wirtschaftlichkeit einer Sanierung

12.08.2024

2 Minuten

Kosten und Nutzen von Gebäudesanierungen: Ein Blick auf die Ergebnisse der WWF-Studie

Eine neue Studie der Naturschutzorganisation WWF Deutschland hat die Wirtschaftlichkeit von Gebäudesanierungen detailliert untersucht und zeigt eindrucksvoll auf, dass das Sanieren von Immobilien langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liefern wichtige Impulse für die Debatte über den klimafreundlichen Umbau des Gebäudesektors in Deutschland.

Langfristige Vorteile der Sanierung eines Einfamilienhauses

Die Studie, die den Titel „Auf die Zukunft bauen: So rechnen sich Sanierungen“ trägt, wurde in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Prognos erstellt. Sie analysiert die finanziellen Aspekte der Sanierung von Einfamilienhäusern bis zum Jahr 2045 und stellt dabei fest, dass eine Sanierung auf lange Sicht kostengünstiger ist als der Verzicht auf Modernisierungsmaßnahmen. Das bedeutet, dass Eigentümer, die in die energetische Verbesserung ihrer Immobilien investieren, nicht nur zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen können.

In der Studie wurden die Kosten für die Energieerzeugung in unsanierten Bestandsgebäuden mit den Investitionen und den Energieeinsparungen, die durch verschiedene Sanierungsschritte erzielt werden können, verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine Sanierung rechnet sich unabhängig vom eingesetzten Wärmeerzeuger, wobei die Nutzung erneuerbarer Energien die höchsten Kosteneinsparungen ermöglicht. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Dringlichkeit und die Notwendigkeit, den Gebäudesektor in Deutschland umfassend zu modernisieren.

„Der Gebäudesektor ist eine der größten Baustellen auf dem Weg zu einem klimafreundlichen Deutschland. Um die Klimaziele zu erreichen, benötigen wir dringend mehr Schwung bei den notwendigen Sanierungen,“ betont Viviane Raddatz, die Klimachefin des WWF Deutschland. Mit ihrer Aussage unterstreicht sie die Bedeutung der Studie, die als Argumentationshilfe für politische Entscheidungsträger und Hausbesitzer dienen soll, um die Sanierungsoffensive voranzutreiben.

Herausforderungen bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern

Während die Studie für Einfamilienhäuser klare wirtschaftliche Vorteile durch Sanierungen aufzeigt, wird die Situation bei Mehrfamilienhäusern komplexer. Zwar führen Sanierungen auch hier zu einer Reduktion der Gesamtkosten, jedoch ergibt sich ein Problem hinsichtlich der Verteilung dieser Einsparungen. Die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Einsparungen nicht immer bei den Mieterinnen und Mietern ankommen, die die eigentlichen Nutzer der energieeffizienten Gebäude sind.

Derzeit können Vermieterinnen und Vermieter die Kosten der Sanierung über die sogenannte Modernisierungsumlage teilweise auf die Miete umlegen. Dies führt dazu, dass die Kaltmieten steigen, oft über das hinaus, was durch Energieeinsparungen kompensiert wird. Somit profitieren die Mieterinnen und Mieter nicht direkt von den energetischen Verbesserungen, was zu einer ungleichen Verteilung der Sanierungskosten führt.

Viviane Raddatz fordert daher, dass bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern eine bessere Kostenverteilung geschaffen wird, um die Sanierungen für alle Beteiligten lohnenswert zu machen. Sie schlägt vor, mindestens die Warmmietenneutralität sicherzustellen, um eine sozialverträgliche Sanierungsoffensive zu ermöglichen. Dies würde bedeuten, dass die Mieten nach der Sanierung nicht höher sind als vorher, wenn man die eingesparten Energiekosten einbezieht.

Fazit: Sanierungen als Chance für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit

Die Ergebnisse der WWF-Studie verdeutlichen, dass Gebäudesanierungen eine wesentliche Rolle beim Erreichen der Klimaziele spielen können. Für Eigentümer von Einfamilienhäusern ist die Botschaft klar: Eine Sanierung ist auf lange Sicht günstiger als das Abwarten. Allerdings müssen für Mehrfamilienhäuser neue Lösungen gefunden werden, um sicherzustellen, dass auch Mieterinnen und Mieter von den Einsparungen profitieren.

Die Studie liefert somit wichtige Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung politischer Maßnahmen, die sowohl den Klimaschutz als auch die soziale Gerechtigkeit im Blick haben. Denn nur wenn beide Aspekte in Einklang gebracht werden, kann die dringend benötigte Sanierungsoffensive in Deutschland erfolgreich umgesetzt werden.

Quelle: WWF / jb


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