01.01.2024
2 Minuten
Hydraulischer Abgleich: Verfahren A und B im Vergleich
Ein hydraulischer Abgleich ist entscheidend für die Effizienz und den Komfort von Heizungsanlagen. Dabei stehen zwei Hauptmethoden zur Verfügung: Verfahren A und Verfahren B. Die Wahl des richtigen Verfahrens ist essenziell, um die optimale Funktion der Heizungsanlage sicherzustellen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.
Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper im Gebäude die optimale Menge an Heizwasser erhält. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Wärmeverteilung, senkt den Energieverbrauch und steigert den Wohnkomfort.
1. Grundlagen des hydraulischen Abgleichs
Beim hydraulischen Abgleich werden die Heizkörper und Heizkreise so eingestellt, dass sie entsprechend dem individuellen Wärmebedarf der Räume mit Heizwasser versorgt werden. Dadurch wird eine Über- oder Unterversorgung vermieden, und die Heizungsanlage arbeitet effizient.
➡ Tipp: Ein korrekt durchgeführter Abgleich kann Heizkosten um bis zu 15 % senken.
2. Verfahren A: Standardisierte Einstellung
Beschreibung
Verfahren A basiert auf Pauschalwerten und Erfahrungswerten. Es wird angenommen, dass die installierten Heizkörperleistungen den Raumheizlasten entsprechen.
Anwendung
Einfamilienhäuser
Kleinere Heizsysteme
Vorteile
Geringer Aufwand
Kostengünstig
Nachteile
Weniger präzise
Geringeres Einsparpotenzial
➡ Wichtig: Seit dem 1. Januar 2023 wird Verfahren A für Förderprogramme nicht mehr anerkannt.
3. Verfahren B: Individuelle Berechnung
Beschreibung
Verfahren B erfordert eine detaillierte Heizlastberechnung für jeden Raum gemäß DIN 12831. Basierend auf diesen Daten werden die Heizkörperventile präzise eingestellt.
Anwendung
Mehrfamilienhäuser
Komplexe Heizsysteme
Vorteile
Hohe Genauigkeit
Maximales Einsparpotenzial
Nachteile
Höherer Aufwand
Höhere Kosten
➡ Hinweis: Verfahren B ist seit 2023 für alle neuen und modernisierten Heizungsanlagen in Deutschland verpflichtend.
4. Vergleich der Verfahren
KriteriumVerfahren AVerfahren BEinsatzbereichKleinere HeizsystemeGrößere, komplexere AnlagenDetaillierungsgradStandardisierte PauschalwerteIndividuell berechnete HeizlastenFachwissen erforderlichNiedrigHochEmpfohlene GebäudeartEin- und ZweifamilienhäuserMehrfamilienhäuser, gewerbliche GebäudeZielSchnelle OptimierungMaximale Effizienz und Komfort
5. Kosten der Verfahren
Die Kosten für den hydraulischen Abgleich hängen vom Verfahren ab:
Verfahren A: Geringere Kosten, da auf detaillierte Berechnungen verzichtet wird.
Verfahren B: Höhere Kosten durch aufwendige Berechnungen und zusätzlichen Zeitaufwand.
Für ein Einfamilienhaus bewegen sich die Kosten für Verfahren B in der Regel zwischen 650 und 1.250 Euro.
➡ Gut zu wissen: Förderprogramme können die Kosten erheblich reduzieren, wenn die Maßnahme von einem Fachbetrieb durchgeführt wird.
6. Fördermöglichkeiten und gesetzliche Vorgaben
Seit dem 1. Januar 2023 ist für Anträge im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ausschließlich Verfahren B zulässig.
Förderprogramme von BAFA und KfW unterstützen Maßnahmen wie:
Den hydraulischen Abgleich gemäß Verfahren B
Den Austausch alter Heizungspumpen
Die Nachrüstung moderner Steuerungstechnik
➡ Hinweis: Der Förderantrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden, und die Maßnahme muss durch einen Fachbetrieb erfolgen.
Fazit
Die Wahl zwischen Verfahren A und B hängt von der Komplexität der Heizungsanlage und den individuellen Anforderungen ab. Während Verfahren A eine schnelle und kostengünstige Lösung für kleinere Systeme bietet, ermöglicht Verfahren B durch präzise Berechnungen eine maximale Effizienzsteigerung.
Angesichts gesetzlicher Vorgaben und der Anforderungen an Förderprogramme ist Verfahren B in den meisten Fällen die empfehlenswerte Wahl.
➡ Ihr nächster Schritt: Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, um den hydraulischen Abgleich gemäß Verfahren B durchführen zu lassen und von möglichen Fördermitteln zu profitieren.
FAQ: Verfahren A und B beim hydraulischen Abgleich
1. Was ist der Unterschied zwischen Verfahren A und B?
Verfahren A verwendet standardisierte Werte, während Verfahren B auf detaillierten Heizlastberechnungen basiert und präziser ist.
2. Für welche Gebäude eignet sich Verfahren A?
Verfahren A wird für kleinere Heizsysteme wie in Einfamilienhäusern angewendet, wird jedoch seit 2023 nicht mehr für Förderprogramme anerkannt.
3. Warum ist Verfahren B gesetzlich vorgeschrieben?
Verfahren B gewährleistet eine präzise Optimierung der Heizungsanlage und wird für Neubauten und Modernisierungen gesetzlich verlangt.
4. Wie hoch sind die Kosten für Verfahren B?
Die Kosten variieren je nach Größe der Anlage und liegen meist zwischen 650 und 1.250 Euro für Einfamilienhäuser.
5. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Förderprogramme von BAFA und KfW unterstützen den hydraulischen Abgleich nach Verfahren B. Voraussetzung ist die Durchführung durch einen Fachbetrieb.
➡ Hinweis: Informieren Sie sich frühzeitig über Fördermöglichkeiten und lassen Sie sich bei der Antragstellung unterstützen!