01.01.2024
2 Minuten
Hausverkauf und Energieausweis: Alles, was Sie wissen müssen
Beim Verkauf eines Hauses ist der Energieausweis nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern auch ein entscheidendes Dokument für Transparenz und Vertrauen. Käufer:innen erhalten dadurch eine Einschätzung der energetischen Qualität des Gebäudes und eine Orientierung zu den zu erwartenden Energiekosten. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über den Energieausweis, seine gesetzlichen Anforderungen, die Erstellungskosten und die richtige Handhabung beim Hausverkauf.
1. Warum ist ein Energieausweis wichtig?
Der Energieausweis bietet eine standardisierte Bewertung der energetischen Eigenschaften eines Gebäudes. Er gibt Auskunft über:
Endenergiebedarf oder -verbrauch: Wie viel Energie pro Quadratmeter und Jahr benötigt wird.
Energieeffizienzklasse: Von A+ (sehr effizient) bis H (wenig effizient).
Modernisierungsempfehlungen: Hinweise, wie der Energieverbrauch durch Maßnahmen wie Dämmung oder den Austausch der Heizung gesenkt werden kann.
➡ Vorteil für Käufer:innen: Sie können Immobilien besser vergleichen und den energetischen Zustand einschätzen.
➡ Vorteil für Verkäufer:innen: Ein guter Energieausweis kann den Verkaufswert steigern und die Attraktivität der Immobilie erhöhen.
2. Ist ein Energieausweis beim Hausverkauf Pflicht?
Ja, beim Verkauf eines Hauses ist ein gültiger Energieausweis verpflichtend. Diese Anforderungen gelten laut Gebäudeenergiegesetz (GEG):
Vorlagepflicht bei Besichtigung: Der Energieausweis muss unaufgefordert bei der Besichtigung vorgelegt oder gut sichtbar ausgehängt werden.
Angaben in der Immobilienanzeige: Relevante Kennwerte wie die Energieeffizienzklasse und der Endenergieverbrauch müssen bereits in der Anzeige stehen.
Übergabe vor Vertragsabschluss: Käufer:innen müssen spätestens beim Abschluss des Kaufvertrags eine Kopie des Energieausweises erhalten.
Ausnahmen:
Baudenkmäler und Gebäude mit weniger als 50 Quadratmetern Nutzfläche sind von der Energieausweispflicht ausgenommen.
3. Welche Arten von Energieausweisen gibt es?
Verbrauchsausweis
Basierend auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner:innen der letzten drei Jahre.
Günstig und einfach zu erstellen.
Kann vom individuellen Heizverhalten der Bewohner:innen beeinflusst sein.
Bedarfsausweis
Beruht auf einer detaillierten Berechnung des theoretischen Energiebedarfs anhand von Gebäudedaten wie Dämmung, Baujahr und Heiztechnik.
Aufwendiger und teurer, aber objektiver.
Pflicht bei älteren Gebäuden mit weniger als fünf Wohneinheiten, die vor 1978 gebaut wurden und nicht saniert sind.
➡ Tipp: Klären Sie mit einem Fachmann, welcher Ausweis für Ihre Immobilie benötigt wird.
4. Wie lange ist der Energieausweis gültig?
Ein Energieausweis ist zehn Jahre gültig. Nach Ablauf dieser Frist muss ein neuer Ausweis erstellt werden, sofern das Gebäude verkauft oder vermietet werden soll. Wurde zwischenzeitlich eine energetische Sanierung durchgeführt, empfiehlt sich die Erstellung eines neuen Ausweises, um den verbesserten Zustand zu dokumentieren.
5. Wo beantragt man einen Energieausweis und was kostet er?
Energieausweise können bei qualifizierten Fachleuten beantragt werden:
Architekt:innen
Ingenieur:innen
Energieberater:innen (gelistet in der Energieeffizienz-Expertenliste)
Kostenübersicht:
Verbrauchsausweis: 50 bis 100 Euro (bei vorhandenen Verbrauchsdaten).
Bedarfsausweis: 300 bis 500 Euro, abhängig von Gebäudegröße und Aufwand.
➡ Hinweis: Die Kosten trägt der Verkäufer. Sie können jedoch als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden.
6. Tipps für Verkäufer:innen
Rechtzeitig handeln: Beantragen Sie den Energieausweis frühzeitig, um Verzögerungen im Verkaufsprozess zu vermeiden.
Modernisierungen dokumentieren: Falls Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, sollten diese im Energieausweis berücksichtigt werden.
Transparenz schaffen: Käufer:innen schätzen es, wenn alle relevanten Informationen klar und übersichtlich zur Verfügung stehen.
Fazit
Der Energieausweis ist ein unverzichtbares Dokument beim Hausverkauf. Er schafft Transparenz über die energetische Qualität des Gebäudes, fördert Vertrauen und trägt zu einem reibungslosen Verkaufsprozess bei. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die frühzeitige Erstellung des passenden Ausweises sichern Sie sich nicht nur rechtlich ab, sondern steigern auch die Attraktivität Ihrer Immobilie für potenzielle Käufer:innen.
Starten Sie frühzeitig mit der Beantragung, wählen Sie den richtigen Ausweistyp und setzen Sie auf qualifizierte Fachleute – für einen erfolgreichen Hausverkauf.