Energetische Sanierung für Altbauten: Besonderheiten und Tipps

Energetische Sanierung für Altbauten: Besonderheiten und Tipps

01.01.2024

2 Minuten

Energetische Sanierung von Altbauten: Worauf Sie achten sollten

Die energetische Sanierung von Altbauten bietet eine einzigartige Gelegenheit, den Energieverbrauch zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und den Wert der Immobilie zu steigern. Allerdings erfordert sie eine besonders sorgfältige Planung, da historische Bausubstanz und Denkmalschutzauflagen berücksichtigt werden müssen. Hier erfahren Sie, welche Besonderheiten, Maßnahmen und Fördermöglichkeiten wichtig sind.

1. Herausforderungen bei der Sanierung von Altbauten

Bausubstanz und Architektur

Altbauten bestehen oft aus spezifischen Baumaterialien, die anders reagieren als moderne Baustoffe. Beispielsweise sind viele Altbauten diffusionsoffen, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Unsachgemäße Sanierungen können dieses Gleichgewicht stören und die Bausubstanz schädigen.

Denkmalschutzauflagen

Bei denkmalgeschützten Gebäuden müssen Fassaden, Fenster und Dächer oft originalgetreu erhalten bleiben. Änderungen bedürfen der Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörde. Hier ist eine enge Abstimmung mit den zuständigen Stellen essenziell.

Feuchtigkeit und Schimmel

Viele Altbauten haben Probleme mit Feuchtigkeit. Eine unsachgemäße Dämmung oder Abdichtung kann Feuchtigkeit einschließen und Schimmelbildung fördern. Daher sollten die Bauphysik des Altbaus und die Wahl geeigneter Materialien sorgfältig geprüft werden.

2. Maßnahmen für die energetische Sanierung

Dämmung der Gebäudehülle

  • Fassadendämmung: Eine Außendämmung schützt die Bausubstanz und minimiert Wärmeverluste. Bei denkmalgeschützten Gebäuden ist oft eine Innendämmung erforderlich.

  • Dachdämmung: Die Dämmung des Dachs ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Energieeinsparung. Möglich sind Aufsparren-, Zwischen- oder Untersparrendämmungen.

  • Kellerdeckendämmung: Diese verhindert Wärmeverluste in unbeheizte Kellerräume und sorgt für angenehmere Fußbodentemperaturen im Erdgeschoss.

Fensteraustausch

Moderne Fenster mit Mehrfachverglasung verbessern den Wärmeschutz erheblich. Für denkmalgeschützte Gebäude gibt es spezielle Fenster, die historische Optik mit moderner Energieeffizienz verbinden.

Heizungsmodernisierung

Der Austausch alter Heizungsanlagen durch moderne Systeme wie Wärmepumpen oder Brennwertkessel senkt den Energieverbrauch erheblich. Die Integration erneuerbarer Energien, wie Solarthermie, ist ebenfalls empfehlenswert.

Lüftungssysteme

Kontrollierte Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung sind besonders bei gedämmten Gebäuden sinnvoll, da sie für frische Luft sorgen und Feuchtigkeit regulieren.

3. Förderprogramme und finanzielle Unterstützung

Die Sanierung von Altbauten kann kostenintensiv sein, doch zahlreiche Förderprogramme unterstützen Hausbesitzer:

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen. Für denkmalgeschützte Gebäude gelten oft gesonderte Förderkonditionen. Beispiele:

  • Einzelmaßnahmen: Zuschüsse für Dämmung, Fensteraustausch oder Heizungsmodernisierung.

  • Effizienzhaus-Standards: Höhere Förderungen bei umfassender Sanierung.

BAFA-Zuschüsse

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert erneuerbare Energien und Heizungsoptimierungen. Förderfähig sind z. B. Wärmepumpen und Biomasseanlagen.

Steuerliche Vorteile

Seit 2020 können Sanierungskosten an selbstgenutzten Gebäuden steuerlich geltend gemacht werden:

  • Bis zu 20 % der Kosten können über drei Jahre verteilt von der Steuer abgesetzt werden.

  • Maximal 40.000 Euro pro Objekt sind absetzbar.

Hinweis: Eine Kombination von steuerlicher Förderung und Zuschüssen (z. B. KfW oder BAFA) ist nicht möglich.

4. Tipps für eine erfolgreiche Sanierung

  1. Energieberatung einholen: Eine professionelle Beratung identifiziert Schwachstellen im Gebäude und schlägt die passenden Sanierungsmaßnahmen vor. Ein Sanierungsfahrplan kann dabei helfen, Förderungen optimal auszuschöpfen.

  2. Denkmalschutz beachten: Prüfen Sie frühzeitig, welche Maßnahmen genehmigungspflichtig sind. Ein Fachplaner mit Erfahrung im Denkmalschutz kann hierbei unterstützen.

  3. Fachgerechte Ausführung: Arbeiten sollten ausschließlich von qualifizierten Fachunternehmen durchgeführt werden, um Baumängel und spätere Probleme zu vermeiden.

  4. Fördermittel beantragen: Stellen Sie Förderanträge immer vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen. Eine Energieberatung kann Ihnen bei der Antragstellung helfen.

Fazit

Die energetische Sanierung von Altbauten erfordert besondere Sorgfalt, bietet aber erhebliche Vorteile: Sie steigert die Energieeffizienz, senkt Energiekosten und erhöht den Wohnkomfort. Mit der richtigen Planung, passenden Maßnahmen und der Nutzung von Förderprogrammen lässt sich die Sanierung sowohl technisch als auch finanziell erfolgreich umsetzen. Eine frühzeitige Beratung und die Berücksichtigung von Denkmalschutzauflagen sind dabei essenziell.

FAQ: Energetische Sanierung von Altbauten

1. Ist eine Außendämmung bei denkmalgeschützten Gebäuden erlaubt?

In der Regel nicht. Häufig wird auf eine Innendämmung zurückgegriffen, die optisch unauffällig ist und die historische Fassade erhält.

2. Welche Dämmstoffe eignen sich für Altbauten?

Mineralische Dämmstoffe wie Mineralwolle oder nachhaltige Materialien wie Holzfaser und Hanf sind besonders geeignet, da sie diffusionsoffen sind.

3. Wie kann ich Fördermittel für meine Sanierung beantragen?

Förderanträge müssen vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden. Eine Energieberatung hilft Ihnen, die richtigen Programme zu finden und Anträge korrekt einzureichen.

4. Wie teuer ist eine umfassende Altbausanierung?

Die Kosten hängen vom Zustand des Gebäudes und dem Umfang der Maßnahmen ab. Förderprogramme und steuerliche Vorteile können die finanzielle Belastung jedoch erheblich reduzieren.

5. Warum ist eine Lüftungsanlage bei Altbauten wichtig?

Bei einer verbesserten Dämmung verhindert eine Lüftungsanlage Feuchtigkeitsschäden und sorgt für ein gesundes Raumklima.

©2024 Bauhow Consulting GmbH

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