01.01.2024
2 Minuten
Der Gebäudesektor gehört zu den größten Energieverbrauchern in Deutschland – etwa 35 % des Endenergieverbrauchs entfallen auf Heizung, Warmwasser und Kühlung. Mit dem Ziel, den CO₂-Ausstoß zu senken und die Klimaziele zu erreichen, wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erstmals 2020 eingeführt. Nun bringt das GEG 2024 verschärfte Vorschriften und neue Anforderungen, die besonders Eigentümer und Bauherren betreffen.
Neuerungen im GEG 2024
1. Strengere Effizienzstandards
Neubauten müssen ab 2024 den Standard „Effizienzhaus 55“ erreichen, was bedeutet, dass sie nur 55 % der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes verbrauchen dürfen. Für Bestandsgebäude werden die Sanierungspflichten erweitert, um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken.
2. Nutzung erneuerbarer Energien
Ab Januar 2024 müssen Neubauten in Neubaugebieten mindestens 65 % ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Zu den favorisierten Systemen gehören Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Photovoltaik.
3. Verbot fossiler Heizsysteme
Der Einbau reiner Öl- oder Gasheizungen ist in vielen Fällen nicht mehr gestattet. Hybridsysteme, die fossile Brennstoffe mit erneuerbaren Energien kombinieren, sind jedoch weiterhin erlaubt.
Auswirkungen auf Eigentümer und Mieter
1. Sanierungspflichten
Dämmung: Die Pflicht zur Dämmung von Dächern und obersten Geschossdecken wurde ausgeweitet.
Heizungserneuerung: Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen ersetzt werden, es sei denn, sie sind wasserstofffähig.
2. Finanzielle Unterstützung
Die Kosten für Modernisierungen können hoch sein. Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bieten jedoch Unterstützung. Unsere Energieberater stehen Ihnen zur Seite, um die passenden Fördermöglichkeiten für Ihr Projekt zu identifizieren.
3. Mieterrechte
Vermieter können Modernisierungskosten auf die Miete umlegen, jedoch greift ein Schutzmechanismus, um übermäßige Belastungen für Mieter zu vermeiden.
Herausforderungen und Chancen
1. Material- und Fachkräftemangel
Der erhöhte Bedarf an Dämmmaterialien, Wärmepumpen und Fachpersonal könnte zu Verzögerungen führen. Eine frühzeitige Planung ist essenziell.
2. Innovation als Chance
Die strengeren Vorgaben fördern technologische Innovationen: Smarte Heizsysteme, energieeffiziente Baustoffe und nachhaltige Energiekonzepte gewinnen an Bedeutung und können langfristig Kosten sparen.
3. Klimaschutz
Das GEG 2024 bietet die Möglichkeit, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor erheblich zu reduzieren und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Was Eigentümer jetzt tun sollten
Beratung einholen: Unsere Energieberater helfen Ihnen, die neuen Anforderungen zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu planen.
Fördermittel nutzen: Informieren Sie sich frühzeitig über Förderprogramme wie die BEG, um finanzielle Unterstützung zu sichern.
Sanierung rechtzeitig planen: Verzögerungen durch Material- oder Fachkräftemangel können vermieden werden, wenn Maßnahmen frühzeitig umgesetzt werden.
FAQ zum GEG 2024
1. Was bedeutet das GEG 2024 für Neubauten?
Neubauten müssen den Standard „Effizienzhaus 55“ erfüllen und mindestens 65 % ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken.
2. Welche Pflichten gelten für Bestandsgebäude?
Eigentümer müssen Dämmmaßnahmen umsetzen und alte Heizkessel austauschen, wenn diese älter als 30 Jahre sind.
3. Wie werden Sanierungen finanziert?
Förderprogramme wie die BEG unterstützen Eigentümer bei der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen. Unsere Energieberater helfen Ihnen, die passende Förderung zu finden.
4. Sind fossile Heizungen komplett verboten?
Reine fossile Heizungen werden nicht mehr gefördert, Hybridsysteme sind jedoch weiterhin erlaubt.
5. Was sollten Mieter beachten?
Mieter sind durch Schutzmechanismen vor übermäßigen Mieterhöhungen geschützt, wenn Vermieter Modernisierungskosten umlegen.
➡ Noch Fragen? Unsere Energieberater stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite!